„Wenn Ihr versteht, dass Zazen das große Tor des Gesetzes ist, werdet ihr dem Drachen ähnlich sein,
der durchs Wasser geht und dem Tiger, der seine tiefen Wälder wiederfindet.“zazen_1

(Meister Dogen 13. Jhdt.)

Zazen

In Zazen lassen wir die Gedanken vorüberziehen. Weder suchen wir nach dem, was wir gern haben, noch fliehen wir vor dem, was uns zuwider ist. Hishiryo, das Denken während Zazen, geht über das persönliche Erwägen hinaus. Es ist das universelle Bewusstsein, das der Bewegung der Natur, der kosmischen Ordnung folgt.
Es ist das ganzheitliche Bewusstsein, das natürlich und von selbst in Zazen erscheint. Um Zazen zu praktizieren, setzt man sich auf ein Zafu (ein Sitzkissen), häl­t sich gerade und streckt die Wirbelsäule vom fünf­ten Lendenwirbel an. Man setzt sich so im Halblotussitz hin, dass die Knie fest im Boden verwurzelt sind.
Man drückt mit dem Kopf gegen den Himmel und mit den Knien gegen die Erde.
Die linke Hand ruht in der rechten, die Daumen sind waagrecht und berühren sich leicht, die Handkanten haben Kontakt mit dem Unterbauch.Das Kinn ist zurückgezogen, der Nacken gestreckt, die Nase senkrecht über dem Nabel, die Schultern sind entspannt. Der Mund ist geschlossen.Man lässt den Blick etwa einen Meter vor sich auf dem Boden ruhen, ohne etwas Bestimmtes anzuschauen. Man atmet ruhig ein und aus.Die Ausatmung ist lang und tief. Die Einatmung kommt, natürlich und von selbst.